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WENDLANDREDEN - Stadt, Land, Ehrenamt

WENDLANDREDEN - Stadt, Land, Ehrenamt

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Podcast mit Sarah Himmel vom Waldkindergarten Waddeweitz und Heiko Bieniußa vom Kreisfeuerwehrverband über das Ehrenamt als Integrationsmotor...

WENDLANDREDEN als RSS Feed: https://anchor.fm/s/e9715914/podcast/rss

Kapitel:

02:18 Die Elterninitiative Waldkindergarten Waddeweitz e.V.
04:48 112% Ehrenamt - Mach mit!
07:28 Notwendigkeit vs. Wertschätzung
11:49 Integrationsmotor für Zugezogene
15:06 Work-Life-Balance?
17:31 Nachwuchssituation
24:13 Rabatte, Rentenpunkte, Gutscheine als Anreiz?

Links:

 

 

 

Spotify Podcast

 

Audio-Transkript

WENDLANDLEBEN:

Hallo zu WENDLANDREDEN, dem Podcast über Work, Life, Land und Sinn für gute Zukunft. Wir reden hier mit Menschen aus dem Wendland über Transformationsthemen, die sie konkret erleben und mitgestalten. Heute: „Stadt, Land, Ehrenamt“.
Bist du Stadtkind oder Landei? Ist doch egal, könnte man sagen, es kommt doch auf das Zusammenleben an. Wie können sich Zugezogene in dörflichen Strukturen integrieren und zur Entwicklung beitragen? Was sind Mehrwerte auf beiden Seiten? Was die alltäglichen Tricks zum Brückenbauen? Spoiler, das Ehrenamt könnte hier ein entscheidender Hebel sein. Ich bin Steffen Rudnik von der Agentur Wendlandleben, eine Initiative mit Sigrun Kreuser, die seit 2017 beim Ankommen, Leben und Arbeiten im Landkreis Lüchow-Dannenberg begleitet und Neu-, Alt- und Bald- Wendländer*innen vernetzt. Ich habe zur kulturellen Landpartie 2023 mit zwei Anpacker*innen gesprochen und mehr über das wichtige Wesen des ehrenamtlichen Engagements auf dem Land erfahren: Heiko Bieniußa verantwortet die Feuerwehrkampagne „112% EHRENAMT – MACH MIT!“ und Sarah Himmel hat unter anderem den Waldkindergarten Waddeweitz e.V. gegründet. Ich habe Sarah gefragt, wie sie zum Ehrenamt kam und das hat sie geantwortet:

 

SARAH:

Also grundsätzlich, glaube ich, begleitet mich Ehrenamt immer schon. Irgendwie als zuerst habe ich das wahrgenommen bei meinen Eltern, die sich ehrenamtlich engagiert haben. Und danach habe ich da als Jugendliche reingefunden, verschiedene Stationen. Und jetzt hier im Wendland leben wir seit 2012, und dann hat sich das einfach so wie immer irgendwie ergeben. Also momentan oder seit einigen Jahren ist mein Hauptehrenamt eigentlich, dass ich mit Freunden zusammen den Waldkindergarten Waddeweitz gegründet habe 2016. 2017 hat der dann mit der Betreuung begonnen. Und seitdem haben wir eben, wie das in einem Elterninitiativkindergarten so der Fall ist, einen ehrenamtlichen Vorstand, der die Geschäftsführung dieses Kindergartens macht. Das ist das Hauptehrenamt, würde ich sagen. Es gibt auch andere Sachen, eben schon gesagt, ist ein bisschen schwierig, das zu zählen, also wenn man irgendwie Elternvertreterin ist oder so, das mache ich auch, aber das nimmt nicht so viel Zeit ein. Ich war eine Zeit lang, jetzt ist mein jüngstes Kind gerade auch hier gewesen, da habe ich jetzt gerade pausiert, aber ich bin eigentlich Schwimmtrainerin beim SC Lüchow, wo ich zweimal die Woche Kindern Schwimmen beibringe oder besser Schwimmen beibringe. Aber das wechselt immer ein bisschen je nach Lebensphase.

 

WENDLANDLEBEN:

Wie kam es zu der Gründung des Waldkindergartens?

 

SARAH:

Als wir hergezogen sind, hatten wir den Eindruck, dass es in unserer Wohnnähe keinen Waldkindergarten gibt. Und wir haben vorhin in Leipzig studiert und haben dort auch einen Waldkindergarten gegründet, weil es einfach keine Plätze in den bestehenden Waldkindergärten gab. Und dann gab es eben Menschen, die gesagt haben, dann lass uns noch einen gründen. Als der dann startete, sind wir ins Wendland gezogen und dann gab es irgendwann eben wieder den Impuls zu sagen, dann lass uns das auch einfach noch mal machen. Und dann haben wir das hier noch mal gemacht und das ist ganz schön geworden.

 

WENDLANDLEBEN:

Was ist so schön daran?

 

SARAH:

Ein ganz schöner Ort (lacht), ganz abgelegen. Man sieht ihn von der Straße noch nicht mal. Also das ist einfach ein schöner Ort. Also die Kinder sind da sehr gerne. Wir haben ein tolles Team, tolle Erzieher*innen, auch einen tollen Vorstand, tolle Eltern. Also es macht einfach Spaß.

 

WENDLANDLEBEN:

War es im Nachgang, würdest du sagen, war es aufwendig, das selbst zu organisieren? Wie lange hat es gedauert? Was gab es für Hürden?

 

SARAH:

Also wir haben ein Jahr für die Gründung gebraucht und die Hürden waren tatsächlich nicht besonders groß. Wir hatten das Glück, dass es eine Elterninitiative in Gartow gab, ein paar Jahre vorher, zwei Jahre hervor, glaube ich, haben die den Waldkindergarten in Gartow gegründet. Und wir haben uns immer gewappnet mit Argumenten und warum das sein muss und wir sind immer so in offene Türen reingestolpert, weil eigentlich war es schon alles in Ordnung. Also die Gartower haben ja viel geebnet und wir sind da auch wohlwollend aufgenommen worden, also vom Landkreis auch. In Leipzig haben wir viereinhalb Jahre gebraucht im Wendland, nur eins.

 

WENDLANDLEBEN:

Heiko…

 

HEIKO:
Der bin ich.

 

WENDLANDLEBEN:

Die Ergebnisse deines Ehrenamts haben viele hier wahrscheinlich schon gesehen.

 

HEIKO:

Das wäre gut. (lacht) Vielleicht ganz kurz zu mir selber. Ich bin eigentlich auf dem Land groß geworden, bin dann in die Stadt gezogen und bin dann irgendwann 2010 wieder aus der Stadt weg und ländlicher geworden und seit Ende ´13 dann hier im Wendland angekommen und habe mich dann irgendwie zwei Jahre erfolgreich um dieses Ehrenamt Feuerwehr drücken können tatsächlich, obwohl mein linker Nachbar war das Feuerwehrgerätehaus und mein rechter Nachbar der damals stellvertretende Ortsbrandmeister. Das waren also zwei harte Jahre, dann habe ich irgendwann gesagt, ich mache mit. Und ab dann 2019/2020 als Presseverantwortlicher auf Kreisebene mit der Image-Kampagne „112% EHRENAMT – MACH MIT!“ für diesen Landkreis gestartet.

 

WENDLANDLEBEN:

Das sind, glaube ich, Plakatbände, die wahrscheinlich jeder von euch schon mal gesehen hat, richtig?

 

HEIKO:

Ja.

 

WENDLANDLEBEN:

Wie erfolgreich ist die Kampagne?

 

HEIKO:

Das ist ja bei Werbemaßnahmen immer ein bisschen schwierig, den Erfolg zu messen. Man hat ja selten die Kausalität von auf der einen Seite dem Erfolg, auf der anderen Seite den Auswirkungen davon. Letzten Endes, wenn wir die letzten drei Jahre sehen, haben wir mitten in Corona gestartet. Wir haben gestartet, als Corona gerade anfing. Wir waren nicht sicher, ob die Entscheidung richtig war. Den Erfolg können wir an drei Punkten messen: Zum einen haben wir Ende 2021 zwei Ehrenamtspreise gewonnen, die uns Auftrieb gegeben haben, den Niedersachsenpreis für Bürgerengagement und on top noch mal den Engagementgewinner von der Deutschen Hilfe für Engagement. Das war so der erste Punkt, wo wir Erfolg hatten. Dann konnten wir Ende letzten Jahres verkünden, dass wir in 2022 150 neue Einsatzkräfte gewinnen konnten im Landkreis, das macht ungefähr 5 Prozent der Gesamtstärke aus. Ich muss auch dazu sagen, Ziel der Kampagne war es nie gewesen, jetzt ad hoc hunderte von Einsatzkräften zu gewinnen. Das war nie das Ziel. Das Ziel war es, den Status quo zu halten, also den Rückgang, den wir altersbedingt sowieso haben, wieder aufzufangen. Und das gelingt uns offensichtlich seit drei Jahren ganz gut. Und mit dieser Meldung, die Mitgliedsentwicklung ist so sprunghaft angestiegen, hatten wir plötzlich auch bundesweites mediales Interesse, sodass wir uns dann irgendwann mit einem vier Minuten Beitrag in den Tagesthemen wiedergefunden haben, sodass ich unterm Strich sage „Ja, auf verschiedenen Kanälen und unter verschiedenen Gesichtspunkten ist die Kampagne erfolgreich“.

 

WENDLANDLEBEN:

Lüchow-Dannenberg hat doch mit die höchste Frauenquote bei der Freiwilligen Feuerwehr bundesweit, wenn mich nicht alles täuscht.

 

HEIKO:

Zumindest niedersachsenweit sind wir ganz weit vorne. Wie die einzelnen Landkreise bundesweit dastehen, das weiß ich nicht alles. Also bundesweit haben wir eine Frauenquote von 10 Prozent. In Niedersachsen sind es 13 Prozent und wir in Lüchow-Dannenberg sind bei knapp 18 Prozent jetzt. Man muss aber auch dazu sagen, dass es tatsächlich die ländlichen Regionen sind, die hohe Frauenanteile haben und die Städte die Frauenquote im bundesweiten Vergleich dann drücken. Also auch der Landkreis Harburg liegt bei 19 bis 20 Prozent. Das kann man schon beobachten.

 

WENDLANDLEBEN:

Jetzt haben wir zwei Bereiche Kinder-Erziehen und Brände-Löschen, die ja relativ wichtig im Zweifelsfall sind. Was wäre in diesen Bereichen los, wenn es das Ehrenamt nicht gäbe?

 

HEIKO:

Aus Sicht der Feuerwehr ist es relativ einfach, wenn es kein Ehrenamt gäbe, dann hätten wir entweder die nächste Berufsfeuerwehr und müssten auf die ungefähr eine Stunde warten, wenn was passiert, egal in welche Richtung wir gucken. Alternativ würden wir uns dann mit Pflichtfeuerwehren auseinandersetzen, das heißt Bürger*innen von 18 bis 55 ist es glaube ich, können dann von der Gemeinde verpflichtet werden, den Dienst in der Feuerwehr zu leisten, ob das so der richtige Weg ist, das weiß ich nicht.

 

SARAH:

Also ich glaube schon, dass die Elterninitiativ-Kindergärten, die wir hier haben, auch das Bildungsangebot einfach ein bisschen breiter machen und interessant machen. Wir sehen das auch daran, dass wir relativ viel Anfragen bekommen von Menschen, teilweise sind die auch noch im Ausland oder so, die dann überlegen ins Wendland zu ziehen und die schreiben uns dann „wie wäre es denn mit einem Platz?“ Ich glaube, es macht es im Wendland auch interessant, wenn es viel Verschiedenes gibt.

 

WENDLANDLEBEN:

Inwieweit erfährt das Ehrenamt, so wie ihr es bekleidet, eine entsprechende Wertschätzung oder wird es als, dadurch dass ihr wichtige Stellen bekleidet, als gehört ihr einfach dazu und die machen das und es wird nicht weiter gefragt?

 

SARAH:

Also ich würde so sagen, im Kita-Bereich ist es eher eine Selbstverständlichkeit. Das wird nicht… also, wenn wir mit anderen Trägern zusammen sind, die in einer hauptamtlichen Struktur arbeiten, spielt das jetzt keine Rolle. Es wird von uns einfach erwartet, dass wir genauso professionell arbeiten, ohne dass wir das für ein Entgelt tun. Also das wird da nicht viel thematisiert oder nochmal extra gewertet oder beachtet.

 

HEIKO:

Ja, das Thema Wertschätzung ist, glaube ich, im Ehrenamt generell ein ganz wichtiges. Ich halte es da innerhalb der Kampagne immer mit dem tollen Spruch "Die beste Werbung sind zufriedene Mitarbeiter". Das kann man auch auf‘s Ehrenamt adaptieren. Man muss aber auch gucken: was ist für jeden einzelnen Wertschätzung? Also ich persönlich finde schon eine gewisse Wertschätzung, wenn unsere Medien immer und immer wieder über die Arbeit der Feuerwehrleute berichten. Wertschätzung kann aber auch erfolgen, indem der Nachbar bei einem Einsatz eine Kiste Selters vorbeibringt und hinstellt. Also ich glaube, da hat die Feuerwehr in Lüchow-Dannenberg als Institution, können wir glaube ich, was die Wertschätzung angeht, uns nicht beschweren. Wo es sicherlich vielleicht ab und zu mal so, wie soll ich es formulieren, Nachdenkphasen gibt, das ist bei dem Einzelnen, der vielleicht den Eindruck gewinnen könnte, ich fühle mich hätte meiner Arbeit nicht wertgeschätzt.

 

WENDLANDLEBEN:

Ja, wir haben im Vorfeld jetzt, im Vorgespräch, als es darum ging, wie viele Ehrenämter man gegebenenfalls bekleidet, festgestellt, dass die Frage, wo fängt ein Ehrenamt eigentlich an, wann es offiziell relativ schwierig ist. Einfach weil man sich vermutlich, dass wir jetzt die These im Wendland sowieso für viele Dinge einsetzen, wer will, dass was passiert, kümmert sich halt und das geht dann irgendwann in die DNA des/der Wendländer*in so über. Könnt ihr das so bestätigen, dass es in diesem Landkreis einfach eine andere Bereitschaft für Ehrenamt, beziehungsweise vielleicht auch einen Zwang dazu gibt?

 

SARAH:

Ja, also für mich auf jeden Fall. Das ist schon was, was ich so hier auch beobachte oder wo ich auch manchmal denke: was macht denn das Wendland so interessant? Weil es ist ja jetzt auch nicht, also es ist schön hier, aber es ist auch nicht spektakulär besonders oder so. Also man kann sich auch auf die Kreidefelsen setzen auf Rügen und sagen „Mensch, das ist spektakulär“. Das ist es ja hier vielleicht gar nicht unbedingt, aber es ist halt „schön“ auf eine andere Art und Weise. Und ich glaube, es spielt tatsächlich eine Rolle, dass nicht alles schon vorgefertigt da ist und man von allem irgendwie die entsprechende Kette hat, für Kaffeetrinken und für Kino und für alles hat man große Ketten in den Städten. Das macht auch die Menschen, glaube ich, ein bisschen passiv. Man kann sich dann zurücklegen, kann das alles konsumieren. Und da, wo ich aufgewachsen bin, war das schon auch eher so, dass man zu Hause, ist man in seinem Haus, und dann fährt man zum Konsumieren in die große Stadt, und dann fährt man wieder zurück, und dann tut sich dann auf dem Dorf nicht mehr viel, weil alle sind ja schon satt. Und hier ist so ein bisschen dieser latente Mangel, der macht auch ein bisschen kreativ. Und ich empfinde es tatsächlich dann nicht mehr als Mangel, gar nicht. Also, weil irgendwie die Einstellung schon da ist „Da muss man sich einfach ein bisschen bewegen“. Und für mich ist Ehrenamt immer schon damit verbunden gewesen, dass das ja ein Sozialgefüge ist, in das ich mich hineinbegebe, und das macht ja eigentlich dann Spaß. Also es ist ja nicht so, dass ich das irgendwie mache, weil ich sonst nicht weiß, was ich tun könnte und weil ich da so irgendwelche Stunden abarbeite oder so, sondern das macht ja Spaß. Ich tue das ja mit anderen Menschen zusammen und man hat ja da den Sozialkontakt, man tauscht sich aus, man macht ja auch schöne Sachen zusammen.

 

EHRENAMT:

Ja, ob das jetzt ein Zwang ist, sich ehrenamtlich zu engagieren, das möchte ich erst mal in Zweifel stellen. Ich glaube nicht, dass da ein Zwang vorhängt. Aber wie Sarah schon gesagt hat, es macht eine Menge Spaß, man bekommt nur nicht viel zurück. Es ist natürlich auch für Zuziehende ein Integrationsmotor - das hab ich schon öfter gesagt. Weil man unheimlich schnell, je nachdem, wo man sich ehrenamtlich engagiert, unheimlich schnell in eine Gemeinschaft reinkommt, Kontakte knüpft und einfach dazugehört. Ich glaube, das ist ein Riesenfaktor.

 

WENDLANDLEBEN:

Ihr seid ja beide letztlich auch zugezogen… Du hast schon gesagt, du hast zwischen… warst schon umzingelt bereits hast gar nicht groß die Wahl gehabt. Wie schnell wurdet ihr integriert oder habt euch selbst integriert? Wie ging das vonstatten?

 

SARAH:
Sehr schnell. Also hier, irgendwie ... Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das funktioniert hat, aber sehr, sehr schnell. Es fängt ja damit an, dass wir so auf dem Dorf irgendwie einfach auch auf der Straße über den Weg laufen und irgendwie Kaffee trinken. Dann kommen ja auch immer mal Ideen auf, was man mal bräuchte, was man mal machen könnte. Genau.

 

HEIKO:

Ja, kann ich nur bestätigen. Das passiert einfach, ohne dass man das irgendwie steuert oder dass es gesteuert wird. Man nimmt es auch gar nicht so bewusst wahr, aber irgendwann ist man halt angekommen.

 

WENDLANDLEBEN:

Inwieweit gibt es für euch als Zugezogene diese Grenze noch zwischen "Ich bin jetzt Wendländer*in" oder "Zugezogen"? Nehmt ihr Städter wahr? Die Landeier? Ist das eine Grenze, die es nur im Kopf gibt? Wie sind da eure persönlichen Erfahrungen zu?

 

SARAH:

Das ist ein bisschen schwer zu sagen, weil ich weiß nicht so genau, wie man jetzt uns zum als Zugezogene wahrnimmt, wenn man wirklich so Ur-Wendländer ist. Ob das als fremd wahrgenommen wird, das kann natürlich auch sein. Also das weiß ich nicht genau.

 

HEIKO:

Ja, schwierig. Im Ehrenamt bewegt sich die Kommunikation eher sachlich und fachlich. Da merkt man das emotional gar nicht so sehr. Wobei ich in Einzelfällen schon sagen muss, ich weiß nicht, ob das unbedingt diese Geschichte Städter/Landei ist, oder ob das eine berufliche Herkunft ist, das kann ich nicht genau beurteilen, aber ich merke das schon zwischendurch immer mal wieder „Der hat ja keine Ahnung, der ist ja zugezogen“, das kommt schon ab und zu mal durch. Aber es wird weniger. Es ist schon Arbeit, man muss sich durchsetzen.

 

SARAH:

Ich komme aus der Nordeifel, also auch ländlich. Meine Familie ist dorthin zugezogen. Das ist schon ein anderes Klima gewesen als hier im Wendland. Die Wendländer erlebe ich, so viel Vergleich habe vielleicht ich nicht, aber schon als offen, so pauschal mal gesagt. Das ist doch irgendwie relativ einfach. Ich weiß noch, dass wir so eine Willkommens- oder eine kleine Einladung ausgesprochen hatten im Dorf, und dann hatten wir Einzelne, die wir noch gar nicht kannten und die schon so 90 waren, die hatten wir dann gesiezt. So. Oh, und dann waren die richtig ein bisschen empört, die haben uns dann erst mal zurechtgerückt und gesagt „Das machen wir hier so nicht“ Und irgendwie, die waren einfach komplett unkompliziert auch damit. Also, dass wir da hingezogen sind und in dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, in der Nordeifel, ist es nach vielen Jahren noch sehr kompliziert gewesen und eher gespalten. Also, habe ich hier als angenehmer empfunden.

 

WENDLANDLEBEN:

Ich kann glaube ich von uns bei Wendlandleben, immer wenn wir mit Menschen zu tun haben, die herkommen, auch bisher glaube ich nur feststellen, dass es zumindest im Wendland kein großes Integrationsproblem gibt oder zumindest mit den Leuten, mit denen wir in Kontakt haben, haben wir auch noch nie die Rückmeldung gekriegt, dass denen schwer gemacht worden wäre oder so. Sondern das hat also auch Vorteile tatsächlich, wenn man Lust auf neue Menschen hier tatsächlich hat. Je länger man über Ehrenamt nachdenkt, man macht das vielleicht manchmal aber gar nicht so, fällt einem ja auf: der gesamte Sportbereich, wer trainiert denn eigentlich fußballspielende Kinder? Ich weiß gar nicht, wo es weitergeht.

 

HEIKO:

Etwas, was wir in den letzten Wochen öfter diskutiert haben, wir führen ja gerade seit einigen Wochen auch auf Landkreisebene Gespräche und verschiedene Veranstaltungen zum Thema Ehrenamt. Uns ist aufgefallen, dass die Kommunalpolitik da ganz oft vergessen wird. Weil eben, wie du schon gesagt hast, die Wertschätzung gar nicht da ist. Politiker werden von der Bevölkerung erst eher kritisch beäugt. Die machen ja sowieso alles falsch. Ganz, ganz schwierig, weil die werden einfach vergessen.

 

WENDLANDLEBEN:

Ist das Ehrenamt in dem Sinne nicht auch gefährlich? Weil eigentlich solche Positionen so wichtig wären, dass man sagen könnte, da müssten eigentlich ja Stellen für sein, die bezahlt würden?

 

HEIKO:

Also ich persönlich merke das schon. Ich bin ja nun auch selbstständig im Bereich Marketing und Kommunikation. Das sind die Grenzen halt, die verschwimmen dann. Mache ich jetzt gerade Job oder mache ich jetzt gerade Ehrenamt? Und da gibt es schon so Tage, wo du abends sagst so: Wow, ok, beruflich hast du heute eine Stunde E-Mails beantwortet, aber hast sieben Stunden Feuerwehr gemacht. Also ich könnte das auch hauptamtlich machen, sicherlich.

 

WENDLANDLEBEN:

Wenn das jetzt in diesem Work-Life-Land-Rahmen, den wir hier veranstalten, da gibt es diese Grenze einfach zwischen Work und Life auf jeden Fall nicht so richtig. Oder schafft ihr es das, da irgendwie eine Grenze zu ziehen? Weil persönliches Engagement und Haltung, die hinter so einem Ehrenamt steht, war wahrscheinlich schwierig, privat abzustellen.

 

SARAH:

Also bei mir ist es so, dass ich durch Elternzeit immer wieder auch nicht in meinem eigentlichen Beruf arbeite. Das wechselt sich immer so ein bisschen ab. Und ich schon das auch als durchaus angenehm empfinde im Ehrenamt keinen Urlaubsantrag stellen zu müssen und nicht überlegen zu müssen, wann…also ich teile mir das ein und wenn ich einfach mal eine Zeit lang nichts mache, dann mache ich einfach auch mal nichts. Also wenn es gerade so geht, mancher brennt es auch ein bisschen, dann geht es eben nicht. Aber ich empfinde das schon auch als etwas Angenehmes im Vergleich zur Erwerbstätigkeit, dass ich da mehr Freiräume habe.

 

HEIKO:

Ja, letzten Endes trifft man ja die Entscheidung ganz bewusst. Also wenn man ein Ehrenamt, gerade ein Ehrenamt, was vielleicht so ein bisschen Pioniergeist mit sich bringt, bekleidet, dann gestaltet man das Ehrenamt. Ja, da ist man ja selbst so ein bisschen, Das ist ein bisschen selbst der Herr oder die Frau seiner eigenen Entwicklung. Und wenn ich dann halt nicht so viel leisten möchte, wie Sarah schon gesagt hat, dann bin ich halt relativ frei, ich habe nicht diesen Zwang wie bei der Erwerbstätigkeit, dass ich arbeiten muss, und ich kann da eben auch sagen „okay, heute mache ich mal weniger“.

 

WENDLANDLEBEN:

Im Arbeitsbereich gibt es ja immer wieder zu hören, Kritik und die Jugend und sie will nicht mehr arbeiten. Nehmt ihr einen Mangel an jungen Leuten, die jetzt sich ums Ehrenamt bemühen, wahr?

 

HEIKO:

Nee, gar nicht. Ich war auf die Fragen nicht vorbereitet, sonst hätte ich noch in die Zahlen gucken können. Aber wir gucken bei der Feuerwehr in den letzten 1,5 Jahren immer so bei den Lehrgängen hin, was haben wir da für ein Klientel, was haben wir da für Leute? Da gucken wir ganz besonders auf die Seiteneinsteiger, das heißt die, die sich erst später entscheiden, zur Feuerwehr zu gehen. Und auch die Frauen, weil das eben so zwei Themenfelder sind, wo wir gerade unterwegs sind. Aber wenn ich das mal rausrechne, dann habe ich immer noch 50 Prozent der Lehrgangsteilnehmer sind immer noch jugendlich, das heißt, das sind Leute, die sich relativ früh entscheiden, zur Feuerwehr zu gehen oder eben aus der Jugendfeuerwehr rauswachsen. Und da sind wir eigentlich seit Jahren relativ stabil.

 

PUBLIKUM 1:

Ich glaube, ein Problem ist es in den Sportvereinen. Da mangelt es nicht am Nachwuchs von Kindern und Jugendlichen, sondern an Trainern und Trainerinnen. Das ist ein Problem, was aber leider durch die Eltern geschaffen wird, weil die sich zu sehr ins Training einmischen und da oftmals dann Trainer und Trainerinnen das Handtuch schmeißen, weil das Formen angenommen hat, die auch nicht mehr irgendwie menschlich tragbar sind.

 

SARAH:

Also ich hatte keine Eltern, die sich da irgendwie so stark eingemischt hätten oder so. Das kann ich jetzt so nicht sagen. Was ich schon sagen würde, ist, dass es etwas mühsam ist, Menschen zu finden, die als Trainer arbeiten. Das schon.

 

PUBLIKUM 2:

Stimmt im Sport, aber das ist wie bei vielen anderen Sachen auch. Es muss Spaß sein. Drumherum muss das stimmen. Das haben wir in den Sportvereinen letztens bei einer Besprechung gehabt, es gibt 2 Vereine, die auch in dieser Corona-Zeit einen erheblichen nicht nur gehalten haben, sondern Zuwachs gehabt haben. Da muss man genau hingucken, warum läuft das da gut? Das war dies Motto, was ausgerufen wurde „Von den zehn Besten lernen“. Was haben die gemacht, warum läuft das bei denen? Und wir wissen es genau, die Jugendfeuerwehr ist attraktiv, was die machen. Trotzdem gibt es Feuerwehren, wo der Bestand an den Jugendlichen runtergeht und der vergleichbare Ort, die vergleichbare Feuerwehr, die kann schon keine mehr aufnehmen. Und woran liegt es? Auch in der Etage drüber, wie das Ganze vonstatten geht, wie engagiert die Jugendwarte usw. sind. Das ist, glaube ich, der entscheidende Faktor. Wie beim Sport die Trainer oder ob es beim DHK mit den Ortsverbänden, dass ne Überalterung da ist und es sind auch Ältere, die ihren Vorsitz gerne abgeben würden, die das aber dann nicht hinkriegen, weil keiner bereit ist, den Vorsitz zu übernehmen.  Das ist so ein Problem gerade beim DRK.

 

HEIKO:

Wir haben jetzt in den letzten 1,5 Jahren haben sich zwei Feuerwehren im Landkreis mehr oder weniger aufgelöst, sind zwar als Einrichtung, als Löschgruppe oder wie auch immer erhalten geblieben, aber da hat sich keiner mehr bereit erklärt, diese Feuerwehr anzuführen, und die haben sich an der Feuerwehr angeschlossen. Bei zwei anderen Ortsfeuerwehren wird gerade gerungen und gesucht nach Lösungen, also dass da die Leute fehlen oder die Bereitschaft fehlt, Verantwortung zu übernehmen, und die bisherigen Führungskräfte irgendwann altersbedingt ausscheiden müssen, beobachten wir auch, auch mit Sorge, da muss man einfach auch mal gucken, okay, woran liegt das? Und wie können wir dagegen wirken? Aber das sind ganz oft Dinge wie… das liegt dann eben in dem Ort begründet. Bei der einen Feuerwehr funktioniert es gar nicht und bei der anderen Feuerwehr nebenan funktioniert es wunderbar. Da muss man mal gucken, was machen die anders von den zehn Besten dann, wie er schon gesagt hat.

 

WENDLANDLEBEN:

Also Menschen, die jetzt nicht nur neu kommen, sondern gegebenenfalls noch kein Ehrenamt bekleiden, würdet ihr als Ratschlag mitgeben, einfach immer ausprobieren und machen? Oder was wäre euer Ratschlag hinsichtlich des Ehrenamts? Was gebt ihr den Leuten mit, um sich zu engagieren zu können? Beziehungsweise was bräuchte das Ehrenamt, um weiter gestärkt zu werden?

 

SARAH:

Also ich glaube, um weiter gestärkt zu werden, braucht es zum Beispiel Familien, die das vorleben. Ich glaube, dass Kinder da reinwachsen können und dass Kinder auch so am Vorbild lernen und es als etwas Selbstverständliches erleben können, wenn man eben weiß, dass diese soziale Funktion auch. Und von daher würde ich sagen, junge Familien gerne ins Ehrenamt gehen, auch wenn man irgendwie Kinder hat, das lässt sich ja oft trotzdem gut verbinden und den Kindern das vorleben, damit Generationen nachwachsen. Und ansonsten, wenn man hier neu zuzieht, ich würde tatsächlich auch sagen, einfach ausprobieren, einfach gucken, also was interessiert mich? Wenn man sagt, mich interessiert Kulturangebot oder so. Also muss man ja gar nicht lange suchen, bis man Orte findet, wo einfach selbst gemacht auch Vereine aktiv sind. Oder Umweltschutz, oder Feuerwehr, oder Sport - das ist ja überhaupt nicht schwer. Also man kann sich ja sofort abends am Laptop irgendwie irgendwas raussuchen und dann geht man einfach mal hin.

 

PUBLIKUM 2:

Bei den Ehrenamtlichen, da ich muss auch berücksichtigen, es hat sich ja einiges verändert. Also ich komme aus einer Zeit, wo ich mich rangerissen habe, um bei der Feuerwehr endlich mitmachen zu dürfen. Taktische Gründe, weil dort früher besprochen wurde, wo geht es am Wochenende hin, was unternehmen wir und so. Das war sicherlich zunächst der größere Hintergrund. Aber das sind endliche Jahre her und in der Gesellschaft hat sich eine Menge verändert. Heute hat jeder sein Handy, wo er per WhatsApp-Gruppen XY sein Abend, sein Wochenende planen kann. Man ist nicht mehr so viel im Gespräch, und das muss man bei dem Anwerben von Ehrenamtlichen oder Mitgliedern, die nur eine Sache unterstützen, immer berücksichtigen. Und wenn wir davon sprechen, wie schwierig das ist, Übungsleiter oder Gruppenführer, Ortsbrandmeister zu finden heute, müssen wir vielleicht gucken, dass die Zeitbindung nicht so dies Dogma ist  „Wenn ich mich darauf einlasse, da komme ich nicht wieder von los“. Also, dass man nur eine bestimmte Zeit sich einbringt, oder Projektarbeit. „Hier ist das 100-jährige Jubiläum, dies Jahr ziehe ich mit durch, ich mache was“, was ich, ist egal. Also entweder Projektarbeit oder dass auch die Sicherheit ist, nach fünf Jahren oder so oder wenn ich was anderes habe, komme ich da auch wieder von ab. Also man muss die Veränderungen in der Gesellschaft auch akzeptieren und versuchen, da auch andere Wege zu gehen, um die Leute für eine bestimmte Aufgabe zu begeistern. Und wir haben es eben in dem ganzen Reigen gehört: Ich kann zur Musikschule, ich kann mich in dem Orchester, Ich kann, ja, was weiß ich, im Posaunenchor. Wir haben selbst auf den Dörfern zig Möglichkeiten, seinen Neigungen nach sich zu engagieren. Ist natürlich auch Konkurrenz, aber die belebt ja auch das Geschäft. Da, wo es gute Arbeit gemacht wird, wo eine gute Gemeinschaft ist, da macht man lieber mit, als wenn irgendwas schon am Boden liegt.

 

PUBLIKUM 1:

Ich finde, dass der Staat auch ein bisschen in der Pflicht ist, das Ehrenamt mit zu unterstützen. Und wenn ich jetzt sehe, nachdem Sie die Vereinsregularien überarbeitet haben vor einigen Jahren, ist es einfach elendig geworden. Da wird vor den Vorständen wirklich eine Arbeit verlangt, die sie ohne Notariat schon gar nicht mehr leisten können. Das schreckt ab! Und dann ist ja mal diese Idee aufgeploppt, ob nicht auch Ehrenamt auf Rente angerechnet werden kann. Das fände ich auch angemessen. Also wenn man sich das wirklich manchmal überlegt, wir haben wirklich, die wir lange Jahre dabei sind, über Jahrzehnte, haben wir auf vieles verzichtet und haben das umsonst gemacht, haben noch Geld mitgebracht, damit wir das machen dürfen und dann fände ich das einfach auch mal fair.

 

PUBLIKUM 2:

Wir haben es in der Feuerwehr versucht, sind zweimal kläglich gescheitert. Weil da gibt es ja, ab Kreisbaumeister oder Regierungsbaumeister gibt es ja Aufwandsentschädigungen, die über die damalige Übungsleiterpauschale rüberkommt. Das hieß, wir mussten Sozialabgaben zahlen, aber für null Punkte. Und wenn es nur ein Pünktchen gegeben hätte ... Das ist beide Male gescheitert. Ich weiß nicht, wie weit das Verfahren ist, ob da was neu angelaufen ist. Das wäre eine Art Wertschätzung der Gesellschaft.

 

WENDLANDLEBEN:

Wir haben im Zuge der Mobilitätsdebatte darüber, dass Leute, die mit dem Bus zum Beispiel nach Lüchow reinfahren, einen Kaffee umsonst kriegen im Bioladen und so, über diese Ehrenamtskarten gesprochen. Wie steht ihr zu solchen Vorteilen? Bekommt ihr welche? Wünscht ihr euch welche? Sind sie gefährlich, weil sie auch korrumpierbar machen?

 

SARAH:

Also über so einen Verzehrgutschein oder so hab ich noch nicht nachgedacht. Also, diese Geschichte, dass es angerechnet würde auf die Rente, das fänd ich tatsächlich eigentlich nicht schlecht. Also ich erlebe auch relativ viele Frauen, die vielleicht dann zum Beispiel beruflich kürzertreten. Häufig ist es einfach auch nach wie vor so, Frauen ein bisschen mehr Zuhause Care-Arbeit leisten und dann auch noch ins Ehrenamt gehen, weil sie eben sagen, na irgendjemand muss den Kindern ja Schwimmen beibringen und wenn ich das nun kann, dann kann ich es ja auch noch machen. Und, dass man dann am Ende von der Rente her komplett schlechter steht, das ist dann schon ein bisschen frustrierend.

 

HEIKO:

Also was diese Forderung nach Rentenpunkten angeht, die wird ja immer mal wieder laut. Da sehe ich momentan wenig Chancen, weil einfach die Frage nach der Zuständigkeit ist. Gerade beim Thema Feuerwehren, die sind in kommunaler Trägerschaft, das heißt, wenn ich jetzt sage: ich will für meine freiwilligen Feuerwehrleute als Zeichen der Vergütung Rentenpunkte erwerben, dann müsste die jeweilige Samtgemeinde das bezahlen. Das wäre der logische Schluss. Und wenn ich hier in Lüchow-Dannenberg in der Samtgemeinde erzähle, dass sie dann für ihre Feuerwehrleute noch Rentenpunkte kaufen soll, dann finde ich das, glaube ich, ganz schwierig. Vergünstigungen anderer Art… es gibt ja, wie du schon angesprochen hast, diese Ehrenamtskarten. Wir hatten da gerade letztens drüber gesprochen. Ich glaube, es gibt derzeit 30 bis 40 gültige Ehrenamtskarten im Landkreis. Das Angebot für diese Ehrenamtskarteninhaber im Landkreis ist auch nicht wirklich interessant, also da kümmert sich auch aktuell wirklich nicht so richtig jemand drum, dass da was aufgebaut wird. Deswegen haben wir bei der Feuerwehr im letzten Jahr gesagt, jawohl, wir wollen unseren Feuerwehrleuten, und zwar allen, eben nicht nur den Kreisbrandmeistern, Ostbrandmeistern, sondern allen Feuerwehrleuten irgendwo auch ein paar Vergünstigungen zukommen lassen, deswegen haben wir im letzten Jahr einen Feuerwehrdienstausweis für alle eingeführt, als eigenes Projekt, und sind jetzt dabei, nach und nach Unternehmen zu finden, die sagen, „jawohl, wir finden das Ehrenamt Feuerwehr so wichtig, wir geben euch was“. Das könnte dann aber in der Folge auch wieder eine Neiddebatte auslösen, weil das Deutsche Rote Kreuz vielleicht ankommt „aber wir wollen doch auch, wir sind doch genauso wichtig“. Aber können sie ja machen. Wir als Feuerwehr kümmern uns um uns. Das ist, glaube ich, ganz wichtig. Ich sage mal ganz ehrlich, niemand wird sagen: „ich drehe jetzt in die Feuerwehr ein, damit ich in der Wendlandtherme dann 15 Prozent spare“. Das wird nicht passieren. Aber als Zeichen der Wertschätzung, als kleinen Obolus obendrauf, ich glaube, das ist ein gutes Instrument doch.

 

WENDLANDLEBEN:

Es geht nicht ohne Ehrenamt und Ehrenamt geht nicht ohne Wertschätzung. Die gute Nachricht für alle Zuzugsinteressierten: es geht im Wendland so einiges mit Ehrenamt!

 

Das war sie, unsere Folge WENDLANDREDEN „Stadt, Land, Ehrenamt“. Mit Heiko Bieniußa von „112% EHRENAMT“ und Sarah Himmel vom Waldkindergarten Waddeweitz über das Ehrenamt als Notwendigkeit und Integrationsmotor.

Mehr Infos zu den Gästen und ihren Initiativen findet ihr in den Shownotes. Mehr über den Landkreis Lüchow-Dannenberg als Ort zum Leben und Arbeiten, sowie seine Initiativen gibt es auf wendlandleben.de. Kontaktiert uns einfach, wenn auch ihr im Wendland landen und euch engagieren wollt!

WENDLANDREDEN ist eine Produktion der Agentur Wendlandleben. Technische Umsetzung Hannes Gerlof und Simon Kamphans.

Weitere Folgen WENDLANDREDEN über Work-Life-Land und Alternativen findet ihr auf den gängigen Podcast-Plattformen.

 

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