Die "Identität" Ihres Unternehmens finden
Für eine angemessene Außendarstellung genauso wie für den Gewinn von Kund*innen oder neuen Mitarbeiter*innen ist ein professioneller Unternehmensauftritt unabdingbar. Damit dies gelingen kann, sollte neben einem passenden und einprägsamen Namen und einem klaren und ansprechenden Logo auch Dinge wie ein Slogan, die für das Unternehmen genutzten Farben, die Typografie, Formen und das Nutzen guter Fotos im Kontext des Außenauftrittes bedacht werden.
Ziel bei allen Maßnahmen ist das Erzeugen einer Wiedererkennbarkeit, sowie sich von Mitbewerbern abzusetzen und Kunden und potenziellen Mitarbeiter*innen zu zeigen, wer man ist und was von einer Zusammenarbeit/Dienstleistung erwarten werden kann.
Bei der Auseinandersetzung mit dem Erscheinungsbild des eigenen Unternehmens sind fünf wichtige Teilbereiche zu beachten:
Hilfreiche Richtlinien bei der Findung eines geeigneten Namens:
• Leicht auszusprechen und zu buchstabieren
• Einzigartig im Marktsegment, in dem das Unternehmen tätig ist
• Kurz und knapp – idealerweise ein Wort mit zwei oder maximal drei Silben
• Weckt keine negative Assoziationen
• Eine entsprechende Homepage-Domain sollte verfügbar sein
Außerdem zu empfehlen ist:
• eine Marktanalyse (welche Namen gibt es bereits, welche rechtlichen Einschränkungen der Verwendung existieren)
• das Erstellen einer Liste mit allen potenziell in Frage kommenden Worten
• auf Inspirationssuche zu gehen (Fremdsprachen, Mythologie, Abstrahieren von Begriffen etc., weiterführend auch z.B. hier: www.vistaprint.de/hub/business-name-ideas.
• Abschließend sollten Sie Ihren Namen ggf. als Markennamen eintragen und eine entsprechend sinnvolle Domain beantragen.
Unternehmensnamen können in Kategorien eingeteilt werden:
1. Zum Beispiel beschreibend (Volkswagen, Deutsche Bank oder Vodafone).
Vorteil: leicht verständlich, vermittelt, worum es geht. Nachteil: kann langweilig und/oder zu generisch wirken.
2. Sie können erfunden (Nike, Google, Sony) oder assoziativ sein (Apple, Puma, Penny).
Vorteil: einzigartig, Wiedererkennungswert. Nachteil: Oft nicht klar, was für Produkte und Dienstleistungen angeboten werden – oder sie können fehl am Platz wirken.
3. Oft wird auch der Gründername als Unternehmensname verwendet. Dies kann ggf. den o.g. Kriterien widersprechen. Er beschreibt zudem normalerweise nicht die Angebote des Unternehmens und kann wenig originell wirken. Unter Umständen, z.B. auch als Abkürzung (Adidas) oder in Kombination mit einer beschreibenden Ergänzung (MK Bau) kann der Name dennoch funktionieren.
Ob einzigartig oder beschreibend sinnvoller ist, hängt auch vom Geschäftsfeld ab. Ein kreatives Start Up sollte eher besonders und einzigartig wirken, ein klassischer Handwerksbetrieb eher beschreibend.
Ein Claim kann Zusatzinformationen zum Produkt liefern, gerade bei künstlichen Markennamen (Ratiopharm – „gute Preise, gute Besserung“).
Er hilft außerdem bei der Wiedererkennbar- und Einprägsamkeit (Saturn – „geiz ist geil“). Er ist in keinem Fall zwingend notwendig.
Wenn verwendet, sollte er aber gut klingen und aussprechbar sein. Negative Assoziationen sind zu vermeiden und u.U. können rhetorische Stilmittel wie etwa Alliterationen verwendet werden.
Eine Möglichkeit ist, nach folgendem Schema vorzugehen:
• wie heißt das Produkt (oder “die Marke”)
• was ist das Produkt
• was macht das Produkt so besonders
Beispiele:
“Lätta. Die Halbfettmargarine, die schmeckt”
“Löwenbräu. Ein Bier wie Bayern”
Generell gilt:
Suchen Sie auch in aktueller Werbung nach Inspiration. Weitere Optionen stellen Tools wie Slogometer dar.
Sollten Sie etwas Passendes gefunden haben, nicht vergessen die rechtliche Verwendbarkeit zu prüfen.
(Informationen basieren auf: https://blacklimedesign.de/designblog/logo-erstellen/)
Erstellen lassen vs. selbst gestalten
Eine Designagentur oder Grafikdesigner*innen können die Erstellung für Sie übernehmen, Kosten: ca. 500 € - 1000€ (netto) aufwärts, der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da ein Logo oft über mehrere Jahre genutzt wird, ist eine derartige Investition mitunter sinnvoll. Hören Sie sich auch im Bekanntenkreis oder bei befreundeten Unternehmer*innen nach Realisierungsmöglichkeiten um. Gerade kleinere Unternehmen oder Einzelunternehmer*innen haben kein üppiges Budget, daher kann auch ein Logo selbst gestalten eine Option sein.
Logo erstellen in Eigenregie
Die Profis arbeiten in der Regel mit Adobe Illustrator, einem Vektorprogramm. Es ist kostenpflichtig und wird über ein monatlich kündbares Abo angeboten.
Alternativ:
Mittlerweile gibt es mehrere z.T. auch kostenlose Programme, die mit wenig Vorerfahrung gut genutzt werden können. Hier gehts es zu einer Übersicht möglicher anderer Programme für die Logo-Gestaltung.
In einem ersten Versuch scheint z.B. „Vectr“ recht einsteigerfreundlich.
Auch Canva (kostenloser Account notwendig) bietet ein einsteigerfreundliches Logo-Erstellungs-Tool an.
Es gibt vier große Oberkategorien:
• Serifen-Schriften (wie Times New Roman):
>>> wirkt traditionell, retro, manchmal altbacken
• Serifenlose Schriften (wie Helvetica oder Arial):
>>> wirkt modern, klar
• Schreibschrift (imitiert Handschriften):
>>> kann bisweilen luxuriös oder jugendlich wirken
• Display-Schriften mit speziellen Elementen
>>> (ungewöhnliche Buchstabenform, künstlerisch)
Es empfiehlt sich, einen Google-Font zu benutzen, da sich die ausgesuchte Schrift dann auch gleich einfach auf der eigenen Unternehmens-Homepage einbinden lässt. Man kann Schriften auch kombinieren, sollte aber darauf achten, dass sie optisch gut zueinander passen und sich nicht beißen.
Wieder gilt der Grundsatz: je einfacher gehalten, desto besser.
z.B. unter color.adobe.com kann man online eine Farbkombination auswählen.
Grundlegend gilt in der Regel auch hier – je nach Produkt oder Dienstleistung natürlich – je schlichter, desto besser: Nicht zu viele Farben (Maximal 1 bis 3), die Farbenlehre beachten (zur Wirkung von Farben gibt es z.B. hier eine Übersicht) und ein Logo sollte zudem immer auch einfarbig (schwarz/weiß oder grau) funktionieren, da solche Variante bei manchen Druckmöglichkeiten benötigt werden.
Die Farben sind je nach Farbraum (CMYK für den Druck, RGB für die Nutzung auf Bildschirmen, Pantone z.B. für Textildruck, Hex-Werte für die Web-Programmierung) mit bestimmten Kürzeln codiert: die beiden zuerst genannten sind in der Regel die wichtigsten, daher notieren Sie sich die von ihnen ausgesuchten Farbwerte.
Ähnlich wie bei den Farben wirken auch die genutzten Formen und die Komposition auf bestimmte Weise. Runde Formen sagen etwas anderes aus als eckige Formen. Bei der Komposition empfiehlt es sich, Achsen zu bilden und darauf zu achten, dass das Logo als Einheit funktioniert. Auch die „Reproduktion“ des Logos ist wichtig: Wie wirkt es in unterschiedlichen Situationen (auf dem Flyer, im Web-Browser, in Verbindung mit anderen Inhalten, auf Visitenkarten, Briefpapier, großen Plakaten und anderen Materialien?). Hier gilt: Ausprobieren – und gegebenenfalls nachjustieren.
Für den Druck muss das Logo im CMYK Farbraum gespeichert werden und zwar am besten als Vektordatei (.eps, .svg, .pdf). Manchmal sind auch die pixelbasierte Formate JPEG und PNG möglich (wenn das Logo in einer ausreichenden Größe angelegt wurde – die allgemeine Druckauflösung beträgt zumeist 300 DPI, die Logo-Datei für den Druck sollte diese Eigenschaft dann ebenfalls aufweisen).
Vektordatei bedeutet: Die Elemente des Logos sind als Linien gespeichert, die beliebig skaliert werden können. Dateiformate, die auf Pixeln basieren (JPG, PNG etc.) werden bei großer Skalierung unscharf (z.B. auf einem Din A1-Plakat, wenn das Logo nur mehrere Zentimeter groß ist und/oder nicht genug DPI hat). Für das Web oder auch für Bildschirme kann das Logo im RGB-Farbmodus gespeichert werden. Das Format sollte PNG mit transparentem Hintergrund sein.
Oben genannte Programme bieten die Option, das Logo in den entsprechenden Datei-Formaten abzuspeichern. Außerdem sollte beim Abspeichern darauf geachtet werden, eine freie Fläche („Schutzzone“) um das Logo zu lassen, damit es optimal wirken kann.
Ein Design-Guide beschreibt die Verwendung eines Logos (oder des gesamten Corporate Designs) und stellt Regeln für die Nutzung auf. Für kleine Unternehmen ist dies nicht zwingend erforderlich.
Wortmarke:
reine Schriftform für ein Logo.
(z.B: SIEMENS)
Alle Logos: (c) wikipedia commons
Bildmarke:
reines Bildsymbol als Logo.
(z.B. Apfel von Apple)
Wortbildmarke:
Kombination aus Schrift und Bildelement, am häufigsten verwendet.
(z.B. Adidas oder Puma)
• Farbexplosionen
• zu viele unterschiedliche Schriften
• zu kleine Details
• zu helle Farben wie Gelb (funktionieren auf Weiß nicht gut)
• zu viele Eye-Catcher (der Fokus sollte auf einem Element liegen)
• unpassende Schriften
Das folgende Video erklärt es kurz und knapp:
Momentan wird viel nach dem „Flat Design“ gearbeitet.
Bedeutet: Eine minimalistische Darstellung, Klar, visuell ansprechend. Apple ist hier beispielsweise einer der Vorreiter.
Daraus ergibt sich bei der Logo-Erstellung in Eigenregie der Vorteil, dass man gerade auch mit einem Fokus auf einfache Mittel viel erreichen kann.
Die Kommunikation insgesamt läuft mittlerweile zu einem großen Teil visuell ab.
Bedeutet:
Fotos (und vor allem auch Videos) haben stark an Bedeutung gewonnen und werden für viele Kommunikationskanäle (Homepage, Flyer, Anzeigen, Social-Media) benötigt. Um das eigene Unternehmen zu präsentieren, sind gut eingesetzte (Bewegt-)Bilder also essentiell. Die Bildsprache kann dabei je nach Unternehmen von professionell bis individuell und „unfertig“ reichen, sollte aber in sich konsistent sein.
Grundsätzlich gilt, dass Authentizität und Ästhetik immens wichtig sind.
Inhaltlich bieten sich Bilder von den Mitarbeitenden, von den eigenen Räumlichkeiten des Unternehmens, von Maschinen oder Werkzeugen, Alltagssituationen im Job und ähnliches an, weil sie einen Einblick in das Unternehmen bieten und so eine persönliche Ebene generieren und Vertrauen schaffen – gerade auch bei der Suche nach Bewerber*innen.
Stock-Material (also generische, vorgefertigte Bilder und Videos) können die Bildwelt situativ gut ergänzen, sollten aber eher vereinzelt und in Ausnahmefällen verwendet werden, da sie oft auch austauschbar und unpersönlich wirken können.
Weitere Informationen auch unter: so-geht-digital.de/magazine/quicktipps-worauf-ihr-beim-einsatz-von-bildmaterial-achten-solltet/
Je nach Ausrichtung des Unternehmens bietet es sich für ein klassisches/professionelles Auftreten – bei ausreichend verfügbarem Budget – an, eine*n Fotograf*in oder Filmschaffende*n zu engagieren. Die einmalige Investition kann sich, ähnlich wie bei der Logo-Gestaltung, auszahlen, da die entstandenen Fotos oder Unternehmens-Videos über mehrere Jahre genutzt werden können.
Aber auch Handys liefern mittlerweile eine sehr gute Bildqualität und -bearbeitungstools, sodass sich auch so, mit einfachen Mitteln (z.B.: Close-Ups und unscharfe Hintergründe, gutem Einsatz von Licht, geschicktem Nutzen von Filtern) in Verbindung mit einem Auge für Motive und Bildkomposition gute und modern wirkende Ergebnisse erzielen lassen – die bisweilen sogar besser funktionieren können, weil sie durch ein „unprofessionelles“ Element Authentizität und Sympathie generieren.
Auch hier hilft es, sich auf den gängigen Social-Media Kanälen, auf Homepages oder in der Werbung bei anderen Unternehmen umzusehen und sich inspirieren zu lassen.
Es muss nicht immer wie aus dem Katalog aussehen, es muss vor allem authentisch sein und zum Unternehmen passen.
Nicht vergessen: bei jedem Bild oder Video muss in der Regel eine Urheberangabe vermerkt sein, außerdem sollte von allen abgebildeten Personen, sofern sie klar erkennbar sind, ein Einverständnis eingeholt werden (Recht am eigenen Bild).
Mehr Informationen unter: www.e-recht24.de/artikel/blog-foren-web20/7361-so-nutzen-sie-bilder-rechtssicher-in-ihrem-blog.html