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Nicole Servatius – „Mal über den Tellerrand schauen“

Nicole Servatius – „Mal über den Tellerrand schauen“

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Nicole Servatius (30), seit April 2018 Leitung der Regionalentwicklung beim Landkreis Lüchow-Dannenberg über ihren Weg in die Region, das Besondere am Leben in Lüchow-Dannenberg und das Aufwachsen im ländlichen Raum.

Name: Nicole Servatius
Alter: 30
Job: Angestellte im öffentlichen Dienst / Leitung der Stabsstelle Regionale Entwicklungsprozesse
Firma: Landkreis Lüchow-Dannenberg
Wieder im Wendland seit: 2018
Aufgewachsen und zur Schule gegangen in: Bad Harzburg
Wohnhaft in: Groß Wittfeitzen (Gemeinde Waddeweitz)
Studiengang: MA Regionalmanagement & Wirtschaftsförderung an der HAWK Göttingen, (Fak. Ressourcenmanagement)

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UPDATE:
noch mehr Einblicke zu Ihrer Arbeit gibt Nicole im Podcast "Digitale Provinz".

Hallo Nicole, wie lange hast du heute Morgen zur Arbeit gebraucht?
Nicole Servatius:
17 Minuten.

Und wie bist du im Wendland gelandet?
2012 über das erste Design Camp der Grünen Werkstatt Wendland. Für den Verein habe ich wenige Monate später auch hier gearbeitet und bin vorübergehend nach Kukate gezogen.

Vorübergehend?
Genau, für meinen Master bin ich dann etwas später wieder nach Göttingen, 2015 war das. Dabei habe ich mich vor allem auf das Thema Regionalentwicklung fokussiert. Ein Schwerpunkt war außerdem die Wechselwirkung dieses Feldes mit anderen Disziplinen – zum Beispiel dem Design und insbesondere der Architektur. Von der internationalen Bauausstellung in Thüringen etwa, aber auch ganz allgemein durchs Studium und meine anderen Tätigkeiten, habe ich viele Impulse und andere Perspektiven mitgenommen und diverse ländliche Regionen und Kleinstädte kennengelernt.

Was hat dich dann gerade vom Wendland überzeugt?
Egal in welchem ländlichen Raum ich gewesen bin, es schien alles – die Leute, der Alltag, die sozialen Projekte – oft irgendwie eingestaubter, langweiliger und trockener zu sein als hier. Außerdem war und ist mein ganzes soziales Umfeld und mein Netzwerk mittlerweile in Lüchow-Dannenberg. Und als ich mein Masterarbeitsthema aus einem Design Camp aufgriff, war ich wieder mitten drin.

Deswegen auch deine Bewerbung auf die Stelle beim Landkreis?
Das war zunächst etwas spontan, ich war immerhin in der Hochphase meiner Masterarbeit! Doch in der Vorbereitung der Bewerbung merkte ich, dass ich wirklich geeignet bin und habe es probiert.

Was hat dich an der Stelle besonders gereizt?
Die Möglichkeit meine Erfahrung im Bereich Regionalentwicklung und das neu erlangte Wissen aus dem Studium in der Praxis zu überprüfen, zu festigen und zu erweitern. Besonders interessant ist es für mich, die Verwaltungsprozesse zu verstehen, alles rund um Fördermittelmanagement zu erlernen und mit meinem tollen Team im alten Postamt eine nachhaltige Entwicklung der Region mitzugestalten. Ohne diesen Job und die Perspektive für meine berufliche Zukunft, hätte ich mich nicht unbedingt wieder im Wendland gesehen. Vielleicht in Thüringen, vielleicht auch ganz woanders. Auf jeden Fall nicht in Berlin.

Kraftklub lässt grüßen! Bist du denn Stadt- oder Landkind?
Ich bin in einer Kleinstadt mit ca. zwanzigtausend Einwohnern aufgewachsen. Daher vielleicht eher Landkind bzw. Kleinstadtkind? Ohne Bauernhof und so. Genauer genommen: Bad Harzburg, im Landkreis Goslar.

Also Wandern und pure Bergidylle...
...und bis zur nächsten Shopping-Möglichkeit 30 bis 40 Kilometer weit fahren. Als ich 13 war hat die erste richtige Diskothek eröffnet, dieses Jahr hat sie wieder geschlossen. Generell gibt es dort unendlich viele Altenheime, Kliniken, Kurkliniken, zig Ambulante Pflegedienste und vieles mehr rund ums Alt werden. Ich glaube die Stadt war, von ihrem Altersdurchschnitt betrachtet, mal die Älteste Deutschlands.

Jugend in Tristesse und Ödnis!
Generell hatte man tatsächlich das Gefühl, dass das richtig coole Leben woanders stattfindet. Aber ich erinnere mich gern an verrückte Aktionen und Parties auf den Dörfern, nachts in die Soletherme springen oder um 2 Uhr nach Hause laufen, knapp 8km. Die Freunde wohnten in den umliegenden Orten, also brauchten wir immer das Fahrrad, Moped und später auch das Auto, um uns zu treffen und die Freizeit zu gestalten. Wir haben insgesamt viel selbst gemacht – weil sonst aber auch nichts los war!

Das klingt – minus Kurklinik und Soletherme – ziemlich genau so, als wärst du im Wendland aufgewachsen.
Na das sind doch dann beste Voraussetzungen für meinen neuen Job!

Groß geworden in der Provinz also, hat dich daran etwas besonders gestört?
Naja, dass es einem dort manchmal so klein vorkommt. Raus zu gehen und etwas größere Städte kennenzulernen und neues Wissen zu sammeln hat gutgetan.

Ist dir nicht auch im Wendland vieles zu abgelegen und ländlich?
Ja und nein, es gibt beide Seiten: Die ländliche Atmosphäre und Abgeschiedenheit genieße ich zum Beispiel sehr. Und nicht die ganze Zeit zum Konsumieren aufgefordert zu werden, wie in der Stadt, nur weil ein riesen Angebot da ist. Man bekommt viel Besuch oder plant Unternehmungen. Manchmal muss man aber auch den Landkreis verlassen, wenigstens nur kurz. Der Job ermöglicht es mir, über den Tellerrand zu schauen. Und die Welt ist über das Internet sowieso erreichbar – wenn auch hier nicht ganz so schnell, aber es ist ok. Wirklich nervig ist manchmal nur die viele Fahrerei.

Was sind deine drei liebsten Wendland-Features?
Hm, die Menschen, die ich kennengelernt habe. Und die Lebensmittel: die Eier, das Brot, das Gemüse vom Bauern nebenan oder aus überschaubaren Geschäften, wo man persönlich begrüßt wird. Und die Sommerzeit hier!

Und was fehlt?
So richtig guter Kaffee mit einem perfekten Barista Schaum (in der Mittagspause) – wo bekomme ich den in Lüchow? (lacht)

Vielen Dank für deine Zeit, Nicole!

ABSPANN - über den Betrieb

Landkreis Lüchow-Dannenberg / Öffentliche Verwaltung

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg verbindet idyllische Natur im ländlichen Raum mit weltoffenen, kreativen Menschen und dynamischen Unternehmen. Bestehend aus den Samtgemeinden Elbtalaue, Gartow und Lüchow (Wendland), welche wiederum in insgesamt 27 Gemeinden unterteilt sind, präsentiert sich der Landkreis als vielschichtiger Lebensraum mitten in einer Natur- und Kulturlandschaft, aber auch als wichtiger Wirtschaftsstandort mit hohem Potential.

Die regionale Wirtschaft bietet interessante Perspektiven, nicht nur im Tourismusgewerbe und der Landwirtschaft, sondern auch in überregional erfolgreichen Produktions- und Dienstleistungsbetrieben. Vor allem haben sich hier Unternehmen niedergelassen, die in den Bereichen der Kunststoff- und Metallverarbeitung, nachwachsende Rohstoffe, erneuerbare Energien und Ernährungswirtschaft tätig sind.

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg ist ein effizienter Dienstleister für rund 50.000 Bürgerinnen und Bürger. Rund 376 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen täglich vielfältige, kundenorientierte Leistungen. So vielfältig das Leistungsspektrum ist, so groß ist auch die Bandbreite der Berufsbilder beim Landkreis. Neben klassischen Verwaltungskräften werden Ingenieure/innen, Sozialpädagogen/innen, Juristen/innen, Fachkräfte aus dem Veterinär- und Gesundheitswesen und viele weitere Berufsgruppen beschäftigt.

Der Landkreis verfügt über eine starke und erfolgreiche Verwaltung, die sich neuen Herausforderungen stellt, Entwicklungen begleitet und Veränderungen anregt. Demografischer Wandel und knappe Ressourcen sind auch hier zentrale Herausforderungen für die Zukunft. Aufbauend auf organisierten Strukturen begegnet der Landkreis Neuem mit Offenheit und gestaltet Veränderungen mit.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von ansprechenden, modernen und sicheren Arbeitsplätze. Dabei setzt der Landkreis mit Blick auf Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit Maßstäbe in der Region Lüchow-Dannenberg.

Offene Stellen:

Fachdienst 80 – Stabsstelle Regionale Entwicklungsprozesse:  Immer mal wieder (befristete) Projektstellen. Beim Landkreis allgemein: regelmäßige Stellenausschreibungen

Unternehmensportraits